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AndreeOKK LogoKobudo - die Kunst der Waffenhandhabung

Sodann-Prüfung in Kobudo bestanden Kobudo hat eine ähnliche Entwicklung durchgemacht wie Karate. Ursprünglich aus China wurde die Kunst in Okinawa über mehrere Jahrhunderte angepasst und weiterentwickelt. Kobudo bedeutet alte (Ko) Kampfkunst (Budo) und ist eine Kampfkunst, welche in Okinawa erstmals 1243 in einem Kriegsbericht erwähnt wurde.

Kobudo ist rein defensiv und wird - wie auch Karate - nur zur Selbstverteidigung 
eingesetzt. Kobudo ist aus vielen Kampfsportschulen der Moderne fast ganz verschwunden. Das heutige Kobudo ist vielfach eine Sekundärsportart, die die waffenlosen Kampfkünste wie Karate und Aikido ergänzt. Grundkenntnisse und Fertigkeiten in den waffenlosen Künsten erleichtern zwar den Umgang mit Kobudowaffen, doch ist ein Erlernen dieser Waffen auch ohne vorherige Kenntnisse in einer Kampfkunst möglich.

Die traditionellen Waffen wurden von Bauern und Fischern als Werkzeuge ihrer täglichen Arbeit gebraucht, die jedoch auch zur Selbstverteidigung dieser Bevölkerungsgruppe dienten, da diesen der Besitz von "echten" Waffen untersagt war.

Für die Beherrschung der Waffen im Kobudo braucht es viel Einsatz und unzählige Repetitionen. Ziel ist, die Waffe als Verlängerung des eigenen Körpers einzusetzen und sie nicht mehr als Fremdobjekt wahrzunehmen. Durch Kobudo wird ein generelles Verständnis für Waffen erreicht, d.h. für deren Vor- und Nachteile auf verschiedene Distanzen.

Die Waffen sind ganz allgemein eine ideale Ergänzung zum Training und fördern eine grössere Körperbeherrschung die nicht einfach bei den Fingern aufhört.

Bo (Tragstange, ca. 180 cm), Jo (Wanderstab, ca. 120 cm) und Tanbo paarweise Nitanbo (Kurzstab, ca. 60 bis 100 cm) sind vermutlich die ältesten Waffen, da sie ständig zur Hand waren. Ein Stock ist auch heute noch die absolut praktischste Waffe. Ein Stock (Besenstiel, Baseballschläger, Ast, Eisenstange etc.) findet sich fast überall. Er lässt sich sehr einfach und effektiv einsetzen. Im Gegensatz zu den chinesischen, elastischen Waffen mit ihren sehr dynamischen Techniken, sind unsere Techniken mit der harten Waffenausführung etwas gemächlicher. Das Jo und das Bo sind unsere längsten Waffen und lehren ein grösseres Distanzgefühl. Durch diese Länge erreichen ihre Enden sehr grosse Geschwindigkeiten, was sie sehr effektiv macht. Das Jo, besser noch das Bo durch seine etwas ruhigere Art, sind ideale Geräte für den Einstieg in die Waffenkünste.

Nunchaku(kon), der Dreschflegel, ist vermutlich die bekannteste Waffe im Kobudo. Das haben wir den Bruce Lee Filmen zu verdanken. Durch die grosse Bekanntheit des Nunchakus existieren unzählige Ausführungen. Holz-, Plastik-, Gummi- oder sogar Metallversionen, rund oder oktagonal, von kurz bis lang, von leicht bis schwer, mit Ketten- oder Schnurverbindung und sogar als Teleskopversion, um in es einer kleinen Tasche zu verstecken.In den Händen eines Könners ist das Nunchaku eine ausgezeichnete Waffe und die Bewegungen sehen auch sehr spektakulär aus. Das Nunchaku braucht aber sehr viel Trainingsaufwand, da es aus beweglichen Teilen besteht und immer die Gefahr besteht, beim Aufprall unkontrolliert zurückzuschnappen.

Tonfa, eine Art Polizeiknüppel bildete die hölzerne Handkurbel des Korn- und Reismahlsteins. Sie ist zusammen mit dem Bo und dem Jo eine der einfacheren traditionellen Waffen. Fast alle Karate Techniken können unverändert auch mit zwei Tonfa ausgeführt werden. Die Tonfa ist eine sehr wirksame und interessante Waffe, sobald die Dreh- und Schwingbewegungen beherrscht werden.

Sai (Dreispitz oder Gabel) die Meinungen über den Ursprung des Sai gehen weit auseinander, ob es ursprünglich bereits als Waffe gedacht war oder ob es z.B. von einem Werkzeug der Fischer abstammt. Das Sai mit seinen Spitzen ist sehr wirksam. Die beiden kurzen Gabeln bilden ausserdem einen guten Handschutz und ermöglichen es Waffen eines Angreifers zu blockieren. Wie beim Tonfa können mit dem Sai die meisten Karate Techniken unverändert in einer kompakten Form ausgeführt werden.

Kama (Sichel) hat eine sehr robuste, breite und scharfe Klinge die zum Schneiden von Korn, Reis etc. gebraucht wurde. Sie war eines der wenigen Klingengeräte die den Bauern nicht weggenommen wurde. Die Kama ist die gefährlichste Waffe im Kobudo. Mit ihr kann beinahe alles durchdrungen werden. Partnerübungen erfordern grosse Kontrolle.

Bokken - Japanische Holzschwerter (bzw. Shinai – Bambusschwert)
Das Wort Bokken, oder besser Bokuto, setzt sich aus den Wörtern Boku (Holz) und To (Schwert) zusammen. Das Bokutō wird in den Trainingseinheiten verschiedener japanischer Kampfkünste anstelle eines Katanas (Metallschwert mit scharfer Klinge) beziehungsweise Wakizashis verwendet. Es ermöglicht ein realistisches Üben ohne Gefahr zu laufen, sich und Übungspartner zu schneiden oder zu stechen. Weiterhin wird das Bokutō zur Ausführung der Kata genutzt. Bei Vollkontakt-Partnerübungen zieht sich ein Bokutō allerdings sehr schnell Risse und Scharten zu, wenn es auf die Waffe des Partners trifft. Wir nutzen daher in unserem Dojo das Shinai (Bambusschwert) für Partnerübungen. Das Bokutō wird auch, hauptsächlich außerhalb Japans, als eigenständige Waffengattung betrachtet, da es neue Waza (Techniken) bietet wie beispielsweise Block- und Würgetechniken, die mit einem Katana aufgrund der scharfen Klinge nicht möglich sind. Auch können mit etwas Druck ausgeführte Kendō-Waza beim Kontakt mit ungeschützten Körperstellen leicht Knochen zertrümmern. Somit ist das Bokutō nicht nur Trainingsgerät, sondern kann auch eine gefährliche Waffe sein. Bevor in Japan die ersten Metallschwerter aus China in Gebrauch waren, wurde auf dem Schlachtfeld (unter anderem) mit Schwertern aus Holz und Stein gekämpft.

NaginataDie Naginata, wörtlich „Niedermähendes Schwert“ bzw. „Langes Schwert“) ist eine Schwertlanze. Sie lässt sich in Japan seit dem 12. Jahrhundert nachweisen und wurde von Mönchen, Kriegern und Fußsoldaten verwendet. Die Naginata besteht grundsätzlich aus einem 120–150 cm langen Stock und einer 85–100 cm langen Klinge, die verschieden verarbeitet und geschwungen sein kann. Die Klinge wurde wie beim Katana auf besondere Art und Weise geschmiedet. Zu jener Zeit gab es verschiedene Sorten von Naginata oder krummklingigen Speeren. Der gebräuchlichste Speer dieser Zeit hatte eine rohrförmige Klinge von einem Meter Länge, der Griff war mit starken Riemen umwunden und länger als die Klinge.
Ein Kämpfer mit einer Naginata hat eine große Reichweite und kann mit der Klinge enormen Schaden anrichten. Durch die Hebelwirkung sind schwungvolle und sehr starke Hiebe möglich, und beide Seiten der Waffe können sowohl als Angriffs- als auch als Blockfläche verwendet werden. In früheren Zeiten wurde die Naginata in großen Kreisen geschwungen – meistens mit dem Ziel, das Pferd eines Angreifers zu verstümmeln, um anschließend den herabgestürzten Reiter zu attackieren. Die Länge der Waffe ist allerdings in engen Räumen von Nachteil, da dort wenig Platz zum Ausholen vorhanden ist. Auch zum Einsatz in Infanterieformationen eignet sich die Naginata nicht. Sie wurde mit dem Aufkommen von Massenheeren im 15. und 16. Jahrhundert daher durch den Spiess (Yari) ersetzt.

Das Kampfkunstcenter Laufen unterrichtet einige der klassischen Kobudo-Waffen. Als
 Basiswaffen dienen der Bo (Stock), das Bokken (Holzschwert) bzw. Shinai (Bambusschwert), die Tonfa und das Sai
, basierend auf den drei Säulen:

Kihon
bei dem die Grundtechniken (Waza) des Kobudo einzeln oder in Kombinationen trainiert 
werden. Dabei kommen Schläge (Uchi), Stöße (Tsuki), Blocktechniken (Uke) sowie
 Hebel und Feger zum Einsatz. Ausgeführt werden die Techniken in Stellungen
 (Dachi) wie Zenkutsu-Dachi, Kokutsu- Dachi, Kika- und Shiko-Dachi, usw. 
Besonderer Wert wird auf die exakte, zielgerichtete, kraftvolle aber auch
geschmeidige Technik aus der optimalen Distanz gelegt.

Kata
Wie bei den klassischen Kampfkünsten werden auch im Kobudo diverse Kata erlernt und gefestigt und dann im Bunkai mit Partner Techniken und Sequenzen aus den Kata in der praktischen Anwendung
 trainiert.

Kumite
Kampf oder Partnerübung, bei der Block- und Angriffstechniken zusammen mit dem Partner angewendet werden bis hin zum freien Kampf mit Waffen.