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Leitbild des Kampfkunstcenter Nordwestschweiz

1. Präambel

Wir unterscheiden in die Begrifflichkeiten von Kampfsport und Kampfkunst. Kampfsport, also das wettkampforientierte trainieren bestimmter Fähigkeiten und das anschliessende „Kräftemessen“ steht nicht in unserem Fokus.
Kampfkunst dient dem Menschen zur bewegungsorientierten, ganzheitlichen Entwicklung von Körper und Persönlichkeit und trägt in einer schützenswerten Umwelt zur Gesundheit in physischer, psychischer und sozialer Hinsicht bei.
Wir verstehen Kampfkunst in ihrer Gesamtheit als Mittel zur Lebensgestaltung und zur Bewältigung von Anforderungen der Lebens-, Schul- und Berufswelt.

1.1 Trainer und Dojo
Kampfkunst Trainer sind Wegbegleiter und leben und vermitteln Kampfkunst und haben „Spaß an Kampfkunst“.
Wir stehen zu unserer Verantwortung als Kampfkünstler und zu Toleranz gegenüber anderen. Wir achten einander und begegnen uns höflich in gegenseitiger Wertschätzung und Achtsamkeit.
Wir respektieren fremdes Eigentum und andere Meinungen.
Entscheidungsgrundsätze des Kampfkunst Dojos sind Verhältnismäßigkeit, Gerechtigkeit und Gleichbehandlung. Wir sprechen miteinander, bevor wir entscheiden.
Wir streben ein Kampfkunsttraining an, das für jeden Menschen zu meistern ist, unabhängig vom Alter, Geschlecht und Herkunft.
In unserem Dojo herrscht eine positive, lebensbejahende, höfliche und freundliche Atmosphäre. Wir wollen uns dort wohl fühlen und gerne kommen. Keiner soll und darf sich auf Kosten anderer Vorrechte einräumen, andere beleidigen oder verleumden.
Schwächere werden geschützt, unterstützt und gefördert, entstehender Streit vermieden oder geschlichtet und Konflikte offen angesprochen.

1.2 Grundwerte
Wir sehen im Kampfkunst Training alle Trainierende als gleichgestellt und fördern sie entsprechend ihrer individuellen Fähigkeiten.
Wir bieten ein abwechslungsreiches Trainingsangebot für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Ältere sowie eine gezielte Talent- und Nachwuchsförderung (je nach Anspruch in Kooperation mit befreundeten Dojos).

Wir bieten ein Training auf Basis moderner gesundheitssportlicher und trainingswissenschaftlicher Erkenntnisse mit dem Anspruch stetiger Weiterbildung und -entwicklung der Trainer und Verantwortlichen.
Wir vermitteln traditionelle Werte der Kampfkünste wie Höflichkeit, Disziplin, Aufmerksamkeit, Selbstkontrolle, Mut, gegenseitiger Respekt, Achtung, Konzentration, Harmonie von Körper und Geist sowie persönlicher Entwicklung.
Wir üben uns in Selbstdisziplin und Aufmerksamkeit. Wir stehen zu unserem Verhalten und sind bemüht, dieses den Werten des persönlichen Kampfkunstweges entsprechend auszurichten.
Wir pflegen einen freundschaftlichen, zumindest aber kooperativen und sportlich fairen Umgang aller Mitglieder untereinander – unabhängig von Alter, Geschlecht, Nationalität, Hautfarbe, Religion und sozialer Herkunft.
Im Dojo, vor und nach dem Training verhalten wir uns so, dass wir nicht selbst und auch kein anderer gefährdet oder fremdes Eigentum beschädigt wird. Wir achten auf Ordnung und Sauberkeit.
Wir stehen für eine soziale Mitverantwortung innerhalb des gesellschaftlichen Miteinanders in der Gemeinde, Kooperationen mit Schulen und Kindergärten sowie eine Beteiligung an lokalen Veranstaltungen.
Diebstahl, Sachbeschädigung, Beleidigung, tätlicher Angriff und Mobbing wird nicht geduldet und kann zum Ausschluss vom Training führen. Drogenmissbrauch und sexuelle Übergriffe werden zur Anzeige gebracht.

2. Inhalte
Wir vermitteln Kampfkunst auf Basis des traditionellen Shotokan und Fudokan Karate, traditionelles Kobudo, Kyusho/Tuite sowie TaiChi und QiGong und stehen für einen konstruktiven Austausch mit Sportlern anderer Vereine, Stilrichtungen und Kampfkünste und sehen diese Vielfalt des Budo als wertvolle Bereicherung.
Unser Kampfkunst soll gesundheitsorientiert, gesund erhaltend und im biomechanischen Optimum auf einem hohen Qualitätsstandard und national und international mit anderen Dojos vergleichbar sein.
Wir stehen für eine unabhängige Vereinsarbeit in der Schweizerischen Karate Federation, im Kampfkunst Kollegium, in der Fudokan Karate Federation Schweiz sowie in IKKAIDO Schweiz und eine offene & konstruktive Zusammenarbeit mit anderen Verbänden und Vereinen.
Wir streben eine langfristige und nachhaltige Mitgliedschaft begeisterter und zufriedener Mitglieder in unserem Dojo an.

Wir stehen für eine klare Linie und eine professionelle, kontinuierliche und nachhaltige Öffentlichkeitsarbeit.

3. Schutz von Kindern und Jugendlichen im Sport
Kampfkunst fördert Kinder und Jugendliche, macht sie stark fürs Leben und gibt ihnen Sicherheit und Selbstvertrauen.
Wir erwarten von Eltern, dass sie Ihrem Kind die regelmässige Teilnahme am Kampfkunst Unterricht ermöglichen und sie den Trainer über Probleme im Kampfkunst Training informieren.
Das Kampfkunstcenter Laufen unterstützt aktiv die "Zielsetzung der Kinderschutzerklärung im Sport". Alle im Dojo tätigen Personen haben einen eintragsfreien Strafregisterauszug.

Kinder und Jugendliche brauchen Wertschätzung und Anerkennung. Sie brauchen gute Rahmenbedingungen für das Aufwachsen und dafür den Schutz und die Unterstützung der Gemeinschaft.

Wir bieten einer großen Zahl von Kindern und Jugendlichen aktiven Sport und Bewegung, unterstützen die motorische und kognitive Entwicklung sowie die soziale Integration. Wir übernehmen in vielfacher Weise Verantwortung für die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen und sind uns dieser Verantwortung bewusst.
Wir tragen Sorge für den Kinderschutz und unterlassen alle Anlässe und Handlungen, die das Kindeswohl gefährden.

In diesem Sinne verpflichten wir alle verantwortlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unserem Dojo, sich für den Kinderschutz und das Recht auf Unversehrtheit von jungen Menschen einzusetzen und die nachfolgenden Leitlinien zu beachten:
• Wir respektieren die Persönlichkeit und die Würde von Kindern und Jugendlichen. Der Umgang mit jungen Menschen ist von Wertschätzung und Vertrauen geprägt.
• Wir unterstützen Kinder und Jugendliche in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung zu eigenverantwortlichen Persönlichkeiten und tragen dazu bei, positive Lebensbedingungen für junge Menschen zu schaffen oder zu erhalten.
• Wir nehmen unsere Vorbildfunktion für Kinder und Jugendliche an, gehen verantwortlich mit dieser Rolle um und missbrauchen unsere besondere Vertrauensstellung gegenüber Kindern und Jugendlichen nicht.
• Wir beziehen aktiv Stellung gegen jede Form von Gewalt, Diskriminierung, Rassismus und Sexismus. Wir respektieren das Recht von Kindern und Jugendlichen auf körperliche Unversehrtheit und wenden keinerlei Form von Gewalt an, sei sie physischer, psychischer oder sexueller Art.
• Wir schauen bei Gefährdungen des Kindeswohls nicht weg, sondern fördern den Schutz vor Gefahren, Vernachlässigung, Gewalt und Missbrauch. Wir sind sensibel für entsprechende Anhaltspunkte und suchen bei ernsthaftem Verdacht fachlichen Rat und Unterstützung bei den zuständigen Jugendämtern oder Beratungsstellen.
• Wir halten die gesetzlichen Bestimmungen zum Kinderschutz ein und setzen im Kinder- und Jugendsport nur Personen ein, deren Eignung nicht in Frage steht.
• Wir arbeiten eng und vertrauensvoll mit den Eltern zusammen und informieren diese über unsere Leitlinien zum Kinderschutz. Wir verpflichten uns zur Einhaltung dieser Leitlinien und schaffen Vertrauen bei jungen Menschen, bei Eltern und in der Öffentlichkeit.

Alle unsere Kampfkunst Trainer sind der Einhaltung des folgenden Ehrenkodexes verpflichtet:
• Ich gebe dem persönlichen Wohlergehen der mir anvertrauten Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen Vorrang vor meinen persönlichen sportlichen und beruflichen Zielen.
• Ich werde die Persönlichkeit jedes Kindes, Jugendlichen und jungen Erwachsenen achten und dessen Entwicklung unterstützen. Die individuellen Empfindungen zu Nähe und Distanz, die Intimsphäre und die persönlichen Schamgrenzen werde ich respektieren.
• Ich werde sportliche und außersportliche Angebote stets an dem Entwicklungsstand der mir anvertrauten Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen ausrichten und kinder- und jugendgerechte Methoden einsetzen.
• Ich werde das Recht des mir anvertrauten Kindes, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf körperliche Unversehrtheit achten und keine Form der Gewalt, sei sie physischer, psychischer oder sexueller Art, ausüben.
• Ich werde dafür Sorge tragen, dass die Regeln der Kampfkünste  eingehalten werden. Insbesondere übernehme ich eine positive und aktive Vorbildfunktion im Kampf gegen Doping und Medikamentenmissbrauch sowie gegen jegliche Art von Leistungsmanipulation.
• Ich biete den mir anvertrauten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen für alle sportlichen und außersportlichen Angebote ausreichende Selbst- und Mitbestimmungsmöglichkeiten.
• Ich respektiere die Würde jedes Kindes, Jugendlichen und jungen Erwachsenen und verspreche, alle jungen Menschen, unabhängig ihrer sozialen, ethnischen und kulturellen Herkunft, Weltanschauung, Religion, politischen Überzeugung, sexueller Orientierung, ihres Alters oder Geschlechts gleich und fair zu behandeln sowie Diskriminierung jeglicher Art sowie antidemokratischem Gedankengut entschieden entgegenzuwirken.

Laufen, den 05.04.2016 Klaus-Thomas Hildesheim