Tameshiwari als Form, genauer gesagt, als Teil des traditionellen Okinawa-Karate und kulturellen Erbes, ist immer noch präsent in der Karate Welt.
Die Gründe hierfür sind vielfältig. Zunächst repräsentiert Tameshiwari im Fudokan die Herausforderung eines psychologischen Tests. Wenn ein Karateka mit dem zu zerbrechenden Objekt konfrontiert wird, muss er geistig, wenn nicht sogar noch mehr als körperlich bereit sein, die Entschlossenheit und Ernsthaftigkeit welche unerlässliche Kategorien im Fudokan sind, zu erhärten. Von diesem Prinzip gelenkt, muss er all die Energie in einem Moment (Kokoro hanatsu), übertragen. Seine Entschlossenheit ist entscheidend.
Zweitens ist Fudokan Karate ohne Kontakt. Diese Tatsache wird oft falsch und oberflächlich interpretiert. Die Demonstration des Tameshiwari ist nur ein Beweis der Schlagkraft und daher die Demonstration aller möglichen Konsequenzen, wenn ein Gegner einen solchen unkontrollierten Schlag erleidet.
Drittens, hat die Nutzung des Makiwara in erster Linie der Stärkung der Trefferfläche zum Ziel. Trefferflächen des Körpers werden nicht durch die Größe der Hornhaut und Schwielen auf der Hand, sondern durch den Abdruck der Knochen und Knorpel, durch Festigung und Minderung der Schmerzempfindlichkeit gestärkt.
Angesichts des möglichen Missbrauchs des Tameshiwari im Fudokan ist das Training am Makiwara strikt untersagt, bis das Wachstum abgeschlossen ist. Jegliche öffentliche Demonstration zur reinen Unterhaltung ist im Fudokan vollkommen inakzeptabel. Die Einbeziehung des Makiwara und des Wettkampfes in Form von Tameshiwari bedarf in erster Linie fundierten Wissens und eines erfahrenen und permanent überwachten Coaching-Prozesses. Somit dient das Tameshiwari im Fudokan nicht seinem eigenen Zweck, jedoch kann niemand leugnen, dass das Tameshiwari eine Form und Trainingsinhalt hat, der mit Hilfe des Makiwara oder anderen Hilfsmitteln ausgeführt werden kann und auf diese Weise den reichhaltigen Schatz an Werten in Fudokan ausmacht.